Pflanzenveredelung ist ein Thema welches mich schon lange interessiert und in der Theorie weiß ich darüber auch schon das ein oder andere. Bis jetzt habe ich aber leider noch nie selbst ein Gehölz veredelt und ich fände es super wenn dass hier vielleicht jemand mal richtig gut erklären kann. Ganz toll wären vor allem Bilder, also eine kleines anschauliches Beispiel wo man sehen kann wie die Schnitte gesetzt werden uns so weiter. Welche Werkzeuge und Materialen man braucht und zu was sie gut sind wäre auch sehr interessant!
Bin mal gespannt was da von Euch kommt
Wer A sagt muss nicht immer B sagen, er kann auch erkennen das A schon falsch war.
über die kopulation von hibiscus syriacus hab ich schon mal was geschieben im veredelungsthreat, letztens hab ich mich im okulieren von äpfeln versucht und es scheint zu funzen,leider keine bilder gemacht
zum stzen der schnitte benutze ich ein okulationsmesser,welches ich auch zum kopulieren nehme und auch meine stecklinge damit schneide.
als verband von kopulationen nutze ich einfaches gewindedichtband und baumwachs,zum okulieren verwende ich okuletten
MiriamDorothee,'index.php?page=Thread&postID=300192#post300192' schrieb:Als erstes werde ich mir ein paar Wildrosensämlinge vornehmen, und mit Augen (= Blattachsel mit "Austriebspunkt") meiner Lieblingsrosen bestücken.
Das klingt sehr interessant, mach uns doch bitte ein paar schöne Bilder davon
erny2006,'index.php?page=Thread&postID=300194#post300194' schrieb:ein okulationsmesser,welches ich auch zum kopulieren nehme
erny2006,'index.php?page=Thread&postID=300194#post300194' schrieb:zum okulieren verwende ich okuletten
Erklär uns doch mal bitte die beiden Begriffe wenn du Lust hast. Und wie sieht ein Okulationmesser aus und was muss es können?
Oklulation:
[altebilder]http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/9/92/Injerto_de_yema.JPG/400px-Injerto_de_yema.JPG[/altebilder] Quelle: Wikipedia
Wer A sagt muss nicht immer B sagen, er kann auch erkennen das A schon falsch war.
also okuletten nennt man auch okulationsschnellverschluss OSS,es sind gummiplättchen mit einer metallklammer die über die okultion befestigt werden und das aucke schön fest an das kambium pressen.der gummi der okulette ist nicht witterungsbeständig und zerfällt nach einer gewissen zeit. wenn das auge angewachsen ist wächst es also einfach durch und die okulette fält ab. bei verbänden mit bast muss dieser nach dem anwachsen aufgeschnitten werden.
zum messer hast du ja schon ein bild,ich jedoch bevorzuge ein messer mit gerader klinge da sich damit der senkrechte schnitt besser setzen lässt als mit einem spitzen messer.
Abgesehen von der speziellen Klingenform (gerade und symmetrisch geschliffen) zeichnet sich ein Okulationsmesser durch den kleinen "Buckel" (die Ausbuchtung) am Messerrücken aus, der dazu gedacht ist, nach dem Schnitt in die Rinde der Unterlage, die Rinde abzulösen, auf diese Art entsteht je erst die Tasche, in die das Auge (die flache ausgeschnittene Blattachsel) des Edelreises eingeschoben wird.
Ich werde meine Experimente dazu mit reichlich Fotos versehen
Unsere Fellnasen: Maja *15. Mai 2016 - Willi 15. Mai 2016 - 25. Juni 2017 - Felix * vermutlich September 2016
die Einstellung zum Tage zählt
wenn hier das positive fehlt
dann kann der Tag nichts Gutes bringen
und wird ganz einfach nicht gelingen
Danke für Eure Antworten! Da bin ich ja schonmal gespannt was da kommt. Ich überlege gerade ob sich Chilis auch veredeln lassen Ich hätte da ein paar die eh zu groß für Wohnung sind, aus 2 mach 1???Dachte daran den gut tragenden Serrano als Unterlage und da drauf z.B. die furchtbar schlecht tragende Carolina Reaper drauf zu propfen? Ist Propfen eigentlich leichter als Okulieren oder wo ist da der Unterschied?
Wer A sagt muss nicht immer B sagen, er kann auch erkennen das A schon falsch war.
ich denke direktes pfropfen wird eher schwierig sein aber seitliches einspitzen dürfte funktionieren. okulieren dürfte aufgrund der kleinen augen auch eher schwierig sein.
jungpflanzen kannst du mit siliconclips wie tomaten veredeln.
Beim Okulieren wird nur ein Auge des Edelreises unter die Rinde der Unterlage geschoben.
Das setzt voraus, dass es eine Rinde gibt, die man ablösen kann ...
Diese Form der Veredelung ist sozusagen ein Sonderfall, bei der das verpflanzte Teilstück der gewünschten Pflanze auf ein Minimum reduziert wird.
Bei allen anderen Verfahren werden ganze Zweige / Äste verpflanzt.
Die einfachste Methode dafür ist die sogenannte Kopulation:
vereinfacht ausgedrückt werden Unterlage und Edelreis dazu schräg abgeschnitten (mit möglichst gleichem Winkel und Form der Schnittfläche) und die Schnittflächen dann aufeinander fixiert.
Es gibt aber noch jede Menge anderer Verfahren, wie Geißfuß-Veredelung, seitliches Einspitzen, Spaltpfropfen, Anplatten, ...
Welche Methode am besten funktioniert hängt unter anderem von der Pflanzengattung, der Pflanzengröße und dem Zeitpunkt der Veredelung ab.
Capsicum sollte sich am besten per Kopulation veredeln lassen (man kann im Frühjahr oft solcherlei veredelte Pflanzen im Gartenmarkt kaufen).
Bedingung dafür: der Duchmesser der Veredelungsstelle muss für Unterlage und Edelreis gleich sein, und das Verfahren wird üblicherweise in einer Ruhephase angewendet (also im Winter für blattwerfende Pflanzen).
Du müsstest dafür des Edelreis in passender größe Schneiden (mit 3-6 Augen) und von allen Blättern befreien. Anschließend führst Du die Veredelung durch, dann muss die Pflanze kühl stehen mit minimaler Verdunstung, damit das Edelreis Zeit hat mit der Unterlage zu verwachsen bevor es austrocknet. Wenn es austreiben würde bevor es mit der Unterlage verwächst, stirbt es ab.
Wenn die Unterlage einen Teil ihrer "Krone" behält, dann wird das langfristig nur funktioneren, wenn beide Pflanzen ähnlich schnell wachsen, sonst überwuchert ein Teil den anderen.
Unsere Fellnasen: Maja *15. Mai 2016 - Willi 15. Mai 2016 - 25. Juni 2017 - Felix * vermutlich September 2016
die Einstellung zum Tage zählt
wenn hier das positive fehlt
dann kann der Tag nichts Gutes bringen
und wird ganz einfach nicht gelingen
Danke für die ausführliche Erklärung. Mich würde ja das Spaltpropfen sehr interessieren. Ob das wohl bei Chilis auch geht? Oder wie du meinst schräg, das sieht eigentlich simpel aus. Das mit dem Durchmesser bekommt man ja hin indem man die Schnittstellen von Unterlage und Edelreis auf den entsprechenden Höhen setzt. Also am besten vorher mit der Schieblehre und dann eine Markierung an beide Stämme
MiriamDorothee,'index.php?page=Thread&postID=300265#post300265' schrieb:Bedingung dafür: der Duchmesser der Veredelungsstelle muss für Unterlage und Edelreis gleich sein, und das Verfahren wird üblicherweise in einer Ruhephase angewendet (also im Winter für blattwerfende Pflanzen).
Genau das dacht ich mit, drum ist ja bald die ideale Zeit. Und bevor ich Pflanzen wegwerfe spiel ich lieber nochmal Frankenstein. Mehr als schiefgehen kanns ja nicht und die Chilis sind ja sehr lang gewachsen. Wenn ich das im November mache sind sie ein Jahr alt, Stämme und Holz haben sie auch schon ordentlich
Wer A sagt muss nicht immer B sagen, er kann auch erkennen das A schon falsch war.