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Ich habe bisher immer nur in stinknormaler Erde bewurzelt. Ich denke der Vorteil ist, dass man die Wurzeln später nicht gleich aus ihrer Umgebung reißen muss
Habe bisher gelernt, es kommt darauf an, was für eine Pflanze bewurzelt werden soll. Und der Vorteil der anderen Bewurzelungsmedien außer Erde und Wasser ist, dass sie Sauerstoff an die Wurzeln lassen.
Verstehe ich das richtig? Klärt mich mal bitte auf.
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1Siham,'index.php?page=Thread&postID=300347#post300347' schrieb:Erde ... Ich denke der Vorteil ist, dass man die Wurzeln später nicht gleich aus ihrer Umgebung reißen muss  Nicht unbedingt. Besonders Steinwolle und sicher auch der Steckschaum haben die Eigenschaft dass sie einfach mitverpflanzt werden. Das ist ultrapraktisch in der Handhabung und darum sind Steinwollewürfel auch sehr beliebt in größeren Zuchtbetrieben (bei den hollandischen Tomatenabauern gibts darum sogar Fliessbandsteckis ^^). Torf- oder Cocojiffys funktionieren nach dem selben Prinzip. Sind mir aber zu teuer und zu brökelig.
Um die porösen krümeligen Medien Perlite, Vermiculite, Coco, Kieselgur, etc. bildet sich schnell ein feiner Wurzelballen. Da diese Medien um ein vielfaches leichter und lockerer sind als normale Erde zieht man den bewurzelten Steckling einfach gerade nach oben raus und hat einen schönen Klumpen mit Wurzeln mit dran. Get mit schwerer Erde nicht weil dann die Wurzeln beschädigt werden. Drum mag ich auch schweren Sand nicht in meinem Bewurzelunsmedium. So leicht, so locker, so luftig, so feucht wie möglich, alles gleichzeitg muss es können, dann ist es gut. 1Siham,'index.php?page=Thread&postID=300347#post300347' schrieb:Und der Vorteil der anderen Bewurzelungsmedien außer Erde und Wasser ist, dass sie Sauerstoff an die Wurzeln lassen.
Verstehe ich das richtig? Klärt mich mal bitte auf. Sauerstoff ist wichtig damit die Wurzelzone nicht verfault. Ausserdem nehmen Wurzeln Sauerstoff auf. Gute Sauerstoffversorgung an den Wurzeln erkennt man i.d.R. daran dass sie schneeweiss sind. Wurzeln im Wasserglas sind anfangs auch weiss aber meist nicht lange. Das wollen wir verhindern, zudem ist soviel Nässe wie im Wasserglas auch selten nötig. Es ist eher in 95% der Fälle zu nass, drum funktioniert es auch oftmals so träge.
Es geht also auch mit Erde, die hat aber den Nachteil dass sie verkeimt ist was für hohe Ausfallraten sorgt. Das gilt natürlich nicht wenn die Erde gründlich sterilisiert wurde. Allerdings bietet Erde i.d.R. nicht die hervorragenden Struktureigenschaften wie professionelle Bewurzelungsmedien (sonst würde ja jeder steriliserte Erde nehmen).
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Exxotica,'index.php?page=Thread&postID=300632#post300632' schrieb:Es geht also auch mit Erde, die hat aber den Nachteil dass sie verkeimt ist was für hohe Ausfallraten sorgt. Jetzt weiß ich auch, warum ich immer so hohe Ausfallraten habe
Erde sterilisieren wäre ja auch noch so ein interessantes Thema
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1Siham,'index.php?page=Thread&postID=300636#post300636' schrieb:Erde sterilisieren wäre ja auch noch so ein interessantes Thema  Dampfkochtopf, Erde mit ausreichend Wasser rein und mindestens 2 Stunden geschlossen mit Maximaldruck kochen. Mikrowelle wird auch oft empfohlen, aber es ist nicht so gründlich wie Hitze, Druck und Dauer.
Ach ja, warum Steinwolle noch so gern genommen wird in der Massenproduktion sind natürlich die Kosten. Ich glaube es ist das billigste Medium überhaupt, das hab ich eingangs vergessen zu erwähnen. Aus einer Steinwollplatte 1,20 x 0,8 cm kann man sich z.B. 384 Würfel schneiden (Kantenlänge 5 x 5 x 5 cm). Das geht superleicht mit einem großen Küchenmesser mit glatter Klinge und Keilform. Fleischmesser gehen durch wie Butter, sogar stumpfe. So eine Platte kostet hier im Baumarkt 4 €. Also kostet ein so ein Würfel quasi ziemlich genau 1 Cent.
Steinwolle ist also was für schlaue Sparfüchse die auf Preis/Leistung aus sind und kleine Nachteile akzeptieren. Es ist etwas mehr Arbeit, aber man kann die Würfel feucht einlegen und ziehen lassen, z.B. im Eimer mit Deckel. Dann hat man die Arbeit nur einmal. Auf jeden Fall schonmal viel besser als Wasserglas. Übrigens hat fast jeder irgendwo im Haus Steinwolle rumliegen. Für meinen ersten Versuch hab ich auch einfach ein Stück genommen was im Keller rumlag.
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Heute mal einen Blick riskiert, eigentlich soll man ja warten bis die Wurzeln besser sichtbar sind. Darum nehme ich gern durchsichtige Gläser und stelle die untenrum etwas dunkel, so kann man es sofort sehen und muss nicht zu früh ausbuddeln. Aber da oben schon 2 kleine Wurzeln herauslugten hab ich den Rest mal freigelegt. 5 kleine Wurzeln haben sich schon gebildet
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Super! Steckst du das jetzt erst mal wieder ins Kieselgur oder geht's ab in die Erde?
Muss man das Kieselgur vor Wiederverwendung desinfizieren oder wäscht du es heiß?
Was ich noch sagen wollte, hoffentlich kommt das jetzt nicht zu sentimental
Ihr eröffnet mir ganz neue Horizonte!  :schild_vielda
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Hi in die liebe Runde, :zopfie_winke
dies muss zum Sterilisieren von Erde wirklich nicht sein:
Zitat: Dampfkochtopf, Erde mit ausreichend Wasser rein und mindestens 2 Stunden geschlossen mit Maximaldruck kochen. Mikrowelle wird auch oft empfohlen, aber es ist nicht so gründlich wie Hitze, Druck und Dauer.
Bei ca. ein bis zwei Kilo Erde, auf einem tiefen Backblech ausgebreitet, reicht Backofen, 100 Grad, für eine halbe Stunde. Zur Sicherheit könnt Ihr auch auf 120 Grad hochstellen, falls Euer Backofen sich schlecht oder nur ungenau erwärmt.
Aber bei 100 Grad sterben alle lebenden Organismen ab, und dazu brauchen sie keinen Dampfdruck und keine zwei Stunden.
Sorry, liebe Exxotica.
LG
Anjoli
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Anjoli,'index.php?page=Thread&postID=300882#post300882' schrieb:Aber bei 100 Grad sterben alle lebenden Organismen ab, und dazu brauchen sie keinen Dampfdruck und keine zwei Stunden.
Sorry, liebe Exxotica. Hallo Anjoli :girliehut Das muss ich schon etwas korrigieren. Bei 100 °C sterben noch lange nicht alle Organismen ab. Aber es killt mit Sicherheit viele. Allerdings hat das mit 120 Grad und Dampfdruck schon einen Grund, denn wenn ich mit 100 Grad mein Substrat nur durchkoche (ohne Druck kommt man nicht über 100°C) keimen danach auf jeden Fall noch eine Menge Sachen (robuste Samen die von irgendwelchen Aussaaten noch in der Erde sind). Mir keimen trotz Abkochen in letzter Zeit immer wieder Baobabs, Bananane, Palmen, etc... Ich habe inzwischen sogar nach(!) dem Abkochen einige Sachen bekommen die vorher garnicht keimen wollten (Baobab). Das zeigt schonmal das es Organismen gibt diese Temperatur locker überstehen können. Bei den unsichtbaren Dingen die wir nicht mit blossem Auge sehen können ist dies ähnlich. Vieles wird zwar bei 100°C schon gekillt, besonders lebende Insekten und deren Eier sollte man so gut loswerden. Hatte lange ein Trauermückenproblem, die geben defintiv beim Durchkochen schon auf und sind danach nicht mehr im Substrat, auch keine Eier die wieder schlüpfen.
Allerdings sind für unsere Steckis Pilzkrankheiten und Bodenbakterien das Hauptproblem.
Ich zitier mal was ich auf die schnelle gefunden hab (wo auch ein Zusammenhang zur Sterilisation von Erde besteht): Zitat:Autoklavieren
Autoklaven funktionieren so ähnlich wie ein Dampfkochtopf. Durch eine Druckerhöhung im Inneren des Dampfkochtopfes können höhere Temperaturen als 100 °C erzielt werden. Die meisten Bakterien werden zwar beim Kochen getötet, aber viele Bodenbakterien bilden hitzeresistente Dauerformen (Sporen), denen diese Temperaturen nichts anhaben können.
Hitzeresistente Sporen werden erst nach 20 Minuten bei 121 °C und 2 bar Druck in einem Autoklaven zuverlässig getötet.
Quelle: chemgapedia.de
Es reichen mit Druck und der Hitze also sogar 20 Minuten, nicht 2 Stunden wie ich dachte. Aber Druck und Temperatur sind sehr wichtig. Allgemein ist Autoklavieren darum in vielen Arbeitsbereichen Pflicht, besonders in Krankenhäusern. Ich habe es im Beruf gelernt (Labor, Biotech) und damals auch gestaunt dass die intuitiven 100°C nicht korrekt sind. Die Temperatur, Mindestdruck und Dauer sind übrigens Vorschrift und es gibt strenge Kontrollen
Aber besser 100°C als garnix, es ist nicht so dass es nichts bringt. Wenn man nur die Möglichkeit hat sollte man es so machen. Ich hab auch keinen Dampfkochtopf, also bleibt mir nichts anderes übrig. Aber wenn ich mal irgendwo einen alten sehen sollte werd ich mir nen Dampfkochtopf dafür holen. Habe nur keine Lust viel Geld dafür auszugeben, denn mein Essen koche ich in so einem Teil eh nicht. Hätte ich einen würde ich ihn aber wirklich benutzen, denn es ist nicht nur zuverlässiger sondern spart Zeit und sehr viel Strom. Kompensieren kann man es etwas über die Dauer, also sehr lange erhitzen (stundenlang).
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ich habe auch lange zeit die erde nur auf dem herd kurz gekocht oder im backofen erhitzt,ich musste leider feststellen das es nix gegen pilze hilft
durch das erhitzen sterben viele organismen ab,leider auch die gegenspieler der überlebenden organismen.
viele stecklinge und sämlinge sind mir dann schneller kaputt gegangen als in nicht erhitzter erde.
nun habe ich im garten ein 60L blechfass was mit tropfnasser erde befüllt wird und ins lagerfeuer gestellt wird und abgedeckt stundenlang im feuer auskocht.
nachdem diese erde komplett durchgekocht und gedämpft ist keimt kein unkraut mehr,pilze sind abgetötet und sie ist bestens stecklings uns anzuchtgeeignet.
wenn i der gärtnerei erde gedämpft wird dann wird auch 12 stunden gedämpft damit alles abgetötet wird. kurzes erhitzen bringt nix,es sei denn man geht wie exxotica beschrieben hat vor und erhitzt die erde bei überdruck auf über 120°C.
man sollte beachten das thermisch behandeltes substrat ca. 3-5 tage lagern sollte bevor es verwendet wird weil frisch gedämpftes substrat den steckis bzw. sämlingen nicht bekommt.
wer im Glashaus sitzt............
hat immer frisches Gemüse
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