Anro,'https://www.tauschgartenforum.de/index.php?thread/21204-bitte-um-rat-zu-baumwunden/&postID=797707#post797707' schrieb:Hat jemand damit Erfahrung, es scheint innen schon etwas zu modern, aushöhlen und abschneiden bis ins gesunde und was macht man dann?
Ich habe Erfahrung, weil ich beruflich Baumpflegemaßnahmen veranlasse (durchführen tue ich sie i.d.R. nicht selbst).
Bis ins Gesunde abschneiden kann man bei Zweigen oder Ästen <10cm Durchmesser gut machen.
Bei Stammwunden und Ähnlichem, also so mittendrin, ist das nicht mehr Stand der Technik.
Ein Baum hat zwei Möglichkeiten, sich gegen Schaderreger zu wehren, die Überwallung von außen, um z.B. Pilzen Sauerstoff zu nehmen, und einer Abschottung von innen. Eichen sind in beidem ziemlich gut, aber ich frage mich, ob dein Bild nicht eher eine Elsbeere zeigt (Sorbus torminalis). Die sind auf jeden Fall nicht so die Kampfgeister, ohnehin nicht die dauerhaftesten Bäume (aber schön)...
So oder so,
ausschneiden hat keine Vorteile, sondern schafft neue Wunden, und zuschmieren und ausmodellieren hält vielleicht etwas Sauerstoff ab, verbessert aber meist eher das Kleinklima für Pilze und so noch, weil es dann ein schön feuchtes Millieu ist. Statisch hat das auch keine Vorteile, mit Lehm sowieso nicht, aber auch nicht mit Beton. Und es hat den deutlichen Nachteil, dass man die Fäule nicht beobachten kann, und schlechter einschätzen kann, wann der Baum ein statisches Problem hat. Ich würde dir auf jeden Fall dazu raten, an diesen Wunden nichts zu tun.
Beim vierten Bild würde ich noch versuchen, die Schellen zu entfernen und den Ast etwas einzukürzen, auf keinen Fall was dran hängen.
Das letzte Bild ist richtig ärgerlich X/ , die Schelle bekommt man vermutlich nicht mehr 'herausoperiert'. Eine glückliche Lösung fällt mir dazu nicht ein. Möglichkeiten wären:
1. Ast stark einkürzen, so dass die Last dem geringen Durchmesser an der Problemstelle angemessen ist
2. Ast komplett entfernen und eine große Wunde in Kauf nehmen, in dem Wissen, dass der Baum ohnehin einige Schadstellen hat.
3. Überwallen lassen, und dann wenn sich das Holz wieder berührt Wunden verursachen, in der Hoffnung dass wieder eine Verbindung entsteht (aufwändig und nicht enorm aussichtsreich).
myotis,'https://www.tauschgartenforum.de/index.php?thread/21204-bitte-um-rat-zu-baumwunden/&postID=797723#post797723' schrieb:Das abgestorbene Holz und der Kot von Bewohnern düngt den Baum
Klingt spannend, kann ich mir aber schwer vorstellen, dass ein Baum im Inneren des Stammes noch Nährstoffe aufnehmen kann. Gerade bei Eichen, wo ja im Kernholz sowieso nicht mehr so viel aktiv ist

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myotis,'https://www.tauschgartenforum.de/index.php?thread/21204-bitte-um-rat-zu-baumwunden/&postID=797723#post797723' schrieb:Aber ich glaub stehendes Wasser im Inneren ist auch Mist.
Jain, in dem Moment, wo ich eine Wunde entwässere, schaffe ich halt dafür wieder mehr Sauerstoff. Ich verschlechtere die Situation wohl nicht, verbessere sie aber auch nicht.
Grundsätzlich gibt es bei Schäden im Stamm nicht so viele Möglichkeiten, die Entwicklung des Schadens zu verlangsamen, das ist einfach so.
Aber die meisten Bäume die einen Schaden haben, können damit noch sehr lange leben!
fräulein dommel,'https://www.tauschgartenforum.de/index.php?thread/21204-bitte-um-rat-zu-baumwunden/&postID=797711#post797711' schrieb:alles modrige mit dem Dampfstrahler abgetragen
Ich würde nie mit einem Dampfstrahler an einen Baum gehen, weil mir die Gefahr, gesundes Gewebe zu schädigen, egal ob durch den Druck oder durch die Hitze, viel zu hoch wäre.
Edit: Rechtschreibfehler korrigiert